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AutorenbildWanderflieger

Acrobatics

Aktualisiert: 1. Juni 2019

Gleitschirmfliegen ist KEINE Risikosportart! Es kann jedoch - wie beim Autofahren - bei Unaufmerksamkeit oder unangebrachtem Verhalten schnell gefährlich werden. Mit Acrobatics (ISBN 9 783940 988003, 1. Auflage, 1. März 2008) haben die sehr erfahrenen und allseits bekannten Gleitschirmprofis Mike Küng, Xandi Meschuh, Michael Nesler und Gudrun Öchsl eine peppige Zusammenstellung von Voraussetzungen für das sichere akrobatische Fliegen erarbeitet und geben eine Schritt für Schritt Anleitung, welche bis zu richtig anspruchsvollen akrobatischen Flugfiguren führt.


Mir hat sehr gut gefallen, dass auf einen fundierten Aufbau wert gelegt wird. Es geht nicht nur um die coolen Manöver, sondern um einen soliden Aufbau der Skills. Da ist weniger manchmal mehr. Ein geglücktes Manöver über dem See bedeutet noch lange nicht, dass man das Manöver beherrscht. Manche Manöver muss man vielleicht 50 oder 200 mal fliegen, bis sie beherrscht werden. Und, danach sind sie immer wieder zu repetieren...


Beim Fliegen bewegen wir uns um drei Achsen, steuern mit den Bremsleinen oder der Gewichtsverlagerung. Jede Bewegung kann impulsiv, progressiv, linear oder degressiv erfolgen. Zudem kann jeder Input etwas früher oder später erfolgen. Bis der Pilot hier alle Parameter verstanden und verinnerlicht hat, benötigt er sehr viele Flüge.

Mit mentalem Training, wenig bis keinem Landebier am Vortag ;-) und einem stetigen Wiederholen des aktuellen Manövers, kann das Acrofliegen dann schnell einmal nicht mehr so cool sein. Wenn man sich dann überlegt, dass man für eine Flugfigur (nicht immer, aber vielleicht brauchen andere Figuren auch mehr) 200 Flüge braucht, wird es schnell teuer. Ich stelle hier jetzt keine Rechnung dar. Aber, wie viele Flüge macht man pro Tag (über Wasser)? Übernachtung, Anfahrt, Bergfahrt, Material usw. Akrofliegen kann schnell teuer und Zeit intensiv werden.

Das Buch geht auf diese Aspekte ein und gibt auch sehr gute Tipps, wie das Training effizient gestaltet werden kann.

Super sind auch die Erklärungen der Flugfiguren. Manchmal ist der Ablauf einer Figur mit mit über 30 Bildern und den jeweiligen Erläuterungen, was in dieser Flugphase zu tun und zu lassen ist, minutiös dargestellt.


Das Buch ist nicht mehr ganz so jung, hat aber von seiner Aktualität aus der Sicht des hier Schreibenden nicht viel eingebüsst. Ich bin überzeugt, dass wenn man mit dem Akrofliegen beginnen will, sich in jedem Fall vor dem Fliegen gehen, sehr intensiv mit den anstehenden Figuren und seinem Material auseinander zu setzen hat. Acrobatics hilft dabei sicherlich sehr gut. Selbstverständlich sind andere Informationsquellen ebenfalls bei zuziehen, um ein möglichst umfassendes Wissen zu erwerben. Je besser die Vorbereitung, je geringer ist das Risiko, welches man unweigerlich erhöht, wenn man die Manöver trainiert. Andererseits fliegt ein trainierter Gleitschrimpilot wesentlich sicherer als ein untrainierter.


Ich habe für mich zumindest entschieden, kein Akropilot zu werden. :-) Ich möchte jedoch meine flugtechnischen Fähigkeiten stetig erweitern. Zudem macht es Spass gelegentlich an einzelnen Flugfiguren zu arbeiten. Und, hast Du Dir dein Ziel für dieses Jahr auch schon gesetzt?


"Acrobatics" ist bei Professional Flying Team GmbH, Eichendorfplatz 10a, D-81369 München, www.profly.org erhältlich.

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