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  • AutorenbildWanderflieger

Dänemark, Mai 2019

Aktualisiert: 18. Juli 2019

Fliegen im hohen Norden - hmmm - ja, dynamisch geht das sehr gut. Ok, auch thermisch geht es im Norden. Aber ehrlich, man hört vor allem von den Kilometer langen Dünen und Küstengebieten, die abgeflogen werden können. Am Besten ist es immer, sich selber ein Bild vor Ort zu machen.


Anreise

Die rund 1'300 km lange Anreise kann mit dem Auto, Flugzeug oder Zug erfolgen. Wir haben uns für das Auto entschieden. Die Hauptgründe waren die flexible Anreise, keine Beschränkungen beim Gewicht (dazu später mehr) und weil die Flüge ziemlich teuer waren sowie ein Umsteigen bedingt hätten. Bei vielen Flugreisen die ich mitmachen durfte, fand jeweils eine Flugausrüstung die Zieldestination nicht. Wir wollten unser bisheriges Reiseglück nicht überstrapazieren.

Die Autofahrt starteten wir an einem späten Donnerstagnachmittag. Treffpunkt mit dem Rest der Reisegruppe von Fly with Andy war auf 14 Uhr vor Ort angesetzt und so erwarteten wir eine gemütliche Fahrt mit einer Hotelübernachtung irgendwo unterwegs. Nun ja, vor lauter Stau kamen wir nicht sehr weit, sodass der erste Teil der Fahrt dann bis um rund 2 Uhr in der Früh dauerte. Mit einer etwas ungemütlichen Nacht auf einer Raststätte hinter Hamburg ging es dann am nächsten Morgen gemütlich weiter.

Wir kamen alsdann im Hotel Tambohus Inn pünktlich an.


Wetter

Das Wetter war atypisch für Dänemark. Normalerweise kommt der Wind von Nordwest. Wir hatten aufgrund eines ausgeprägten Tiefs über Mitteleuropa Ostwind. Unser Guide Andi Maier konnte zum Glück zwischendurch Orte finden, wo wir aufgrund der lokalen Windsituation etwas unternehmen konnten.


Fliegen in Dänemark

Hamborg ist ein Küstengebiet, welches auf Grund der hohen Küste auch bei etwas weniger Wind zum Fliegen genutzt werden kann. Der Küstenabschnitt ist Nord-Nordost ausgerichtet. Im weiteren Verlauf nimmt die Höhe ab.



An einem Tag konnten wir am Rande einer Front am frühen Morgen noch ein Fluggebiet in der Nähe erkunden. Die Sicht war nicht so toll, aber immerhin ist es geflogen und gab nach zweit Tagen Hamborg etwas Abwechslung. An diesem nach Nordwesten ausgerichteten Küstenabschnitt fliegt man an einem Binnengewässer anmutenden Ort.

Der Abschnitt hat tiefe und steile Küstenabschnitte, zerklüftete Bereiche sowie einen oberen und unteren Startplatz. Fast alle von der Gruppe konnten mit einem guten Gefühl oben einlanden. Die zerklüfteten Abschnitte boten gutes Terrain um präzises Fliegen oder das Einschätzen von Wind und Gelände zu üben. Zusätzliche Abwechslung boten auch die verschiedenen Ferienhäuser mit zum Wasser ausgerichteten Glasfronten, welche von Wohn- bis zu Schlafzimmer oder gar Bad reichten.



Mitte Woche wurde die Location gewechselt und so ging es nach Løkken ins Kallehavegaard Badehotel. Die Unterkunft verfügt über einen ursprünglichen Charme, was aber auch Ringhörigkeit, gemeinsame WCs und Duschen auf dem Flur bedeuteten. Es gab als Alternative auch Appartements oder Zimmer mit WC und Duschen.

Løkken ist ein kleines Touristendörfchen, welches so in der zweiten Mai-Hälfte langsam erwacht. Die Restaurants bieten gute Verpflegung. Die Bedienung ist jedoch oft überfordert, weil viel ungeschultes Personal eingesetzt wird.

Tipp 1: Sitzplatz in einem Bereich wählen, wo die Bedienung hin und wieder vorbeikommen muss. Die ruhigen Ecken können zu "ruhig" sein...

Tipp 2: Lakritze-Eis ist eine Versuchung wert. Ich liebe es :-)


Fliegen ist im Übrigen nicht an jedem Küstenabschnitt erlaubt. Bitte informiert Euch falls Ihr auch hier fliegen möchtet.



Das Oceanarium ist bei nicht fliegbaren Bedingungen eine gute Alternative. Es bietet verschiedene Videos, Modelle und Erklärungen in diversen Sprachen. Die Fische im Hauptgebäude empfand ich interessant und das grosse Aquarium ist beeindruckend. Der Aussenbereich ist eher für Kinder. Auch der Rundgang im Hauptgebäude erachte ich als sehr kinderfreundlich.



Auf dem Weg dahin oder auf dem Rückweg gibt es noch ein paar Küstenabschnitte, welche man inspizieren kann.



Rückreise

Für die Rückreise haben wir den Autozug von Hamburg bis Lörrach gebucht. Es hat gut funktioniert. Den Autoverladeterminal findet man mit Navi gut. Die Einfahrt führt durch die Fussgängerpassage unter Aufsicht von Sicherheitspersonal. Gewöhnungsbedürftig, funktioniert jedoch tadellos. Das Ver- und Entladen dauert echt lange und der Schlafkomfort ist nicht viel besser als im Auto. Wer zu viert ein Abteil buchen kann, weiss zumindest mit wem er die Nacht verbringt. Es war eine interessante Erfahrung, aber eine Empfehlung gebe ich für diese Reisevariante nicht ab.


Unfälle

Das Dünen-/Küstenfliegen findet oft nahe am Boden statt. Der Wind kommt schräg auf die Küste. Fliegt man downwind so kann man gut einmal über 50 km/h und mehr erreichen. Wenn der Wind dann noch gerade reicht, um in der Luft zu bleiben, dann ist von allen Beteiligten viel Aufmerksamkeit gefordert. Wir hatten eine super Truppe beieinander und alle schauten aufeinander. Trotzdem, wir hatten zwei Unfälle.

Ein Pilot flog mit Wind (45% zur Küste, 30 km/h) in eine hervorragende Rippe der Klippe.

Der andere Toppilot riss beim Toplanden den Schirm über die C-Gurte ab (60% zur Küste, 35 km/h).

Es musste jedoch nur einmal der Rettungsdienst gerufen werden. Die Rettungskette funktionierte tadellos.

Tipp: An jedem Strand gibt es Abschnittstafeln. Wenn Ihr beim Notruf diese Kennzeichnung angebt, wissen die Rettungskräfte genau auf welchem Strandabschnitt Ihr seit.


Fazit

Die Ferien in Dänemark waren sehr schön. Leider war das Wetter nicht perfekt, aber unser Guide hat wirklich das Beste aus den Bedingungen gemacht. So konnten wir doch einige Stunden fliegen und groundhandeln. Schwacher Wind, starker bis sehr starker Wind, wir haben alles erlebt und wir waren froh, dass wir jeweils auch zwischen unterschiedlichen Schirmgrössen wechseln konnten. Ich empfehle - sofern ihr mehrere Schirmgrössen zur Verfügung habt - diese mitzunehmen. Man kann die fliegbare Zeit einfach etwas ausdehnen und auch mehr geniessen, wenn man die richtige Schirmgrösse auspacken kann. Einige von uns wechselten den Schirm über den Tag mehrfach. Aber, auch ein kleiner Schirm muss man beherrschen und ein Schirm mach aus nicht-fliegbaren Bedingungen nicht einfach fliegbare Bedingungen!


Und noch ein paar Impressionen von Mitreisenden


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